Haselnuss – die Feinfühlige

Botanisches:
Die Haselnuss ist ein mehrstämmiger Strauch, der schon mal sieben Meter hoch werden kann. Ein Typ in der Familie der „Corylus“ wächst auch als Baum. Sie heißt bezeichnenderweise Baumhasel. Die Haselnuss ist das häufigste Gewächs an den Waldrändern und blüht sehr zeitig im Frühling – oft schon Ende Februar. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind, doch werden sie auch gerne von Insekten aufgesucht, die erste Nahrung nach dem Winter suchen. Da die Haselnuss sehr anpassungsfähig ist, wächst sie so gut wie überall.

Charakter:
Zu den „Haselnuss-Geborenen“ zählen jene, die zwischen 22. und 31. März bzw. zwischen 24. September und 3. Oktober Geburtstag haben.  Die Hasel gilt als unauffällig und bescheiden. Kein eindrucksvoller Baum, aber zäh und voller innerer Werte. Anspruchslos und genügsam im Lebenswandel sagt man auch den Menschen mit diesem Lebensbaum nach. Trotzdem übt er auf seine Umgebung einen starken EInfluss aus. Haselnuss-Menschen wirken demnach zutiefst menschlich und gewinnen rasch das Vertrauen. In der Partnerschaft gelten sie als zuverlässig, erwarten jedoch eine gewisse Beweglichkeit. Über Langeweile kann man sich mit so einem Partner nicht beklagen.

Mythologie:
„Die Hasel hat den Frieden“ hieß es bei den Germanen. Gemeint war damit, dass sich Unterhändler bei Friedensverhandlungen mit einem Haselzweig ausweisen mussten. Außerdem sagt der Volksmund, dass die Hasel Unheil abwehrt und die Kraft besitzt, eine Verbindung zum Jenseits herzustellen. Druiden beschworen die Hasel für Weissagungen. Das mag daran liegen, dass sich aus der Hasel die feinfühligsten Wünschelruten schneiden lassen. Eine Hasel-Wünschelrute bietet kaum Wiederstand, sondern schwingt sich rasch auf Energiefelder ein. In den Wappen der Äbte mittelalterlicher Klöster findet man oft eine Wünschelrute. Diese wurde verwendet, um den richtigen Standort für das Kloster zu finden.

Heilendes:
Wie auch der Holunder durfte die Hasel im germanischen Kulturkreis nicht gefällt werden. Diese Wertschätzung dürfte darauf zurückzuführen sein, dass die fettreichen Haselnüssen ein wichtiges Nahrungsmittel waren. Kein Wunder: eine Haselnuss enthält essentielle Fettsäuren, sowie Mineralsalze, Calcium, Eisen und verschiedene Vitamine. Nicht umsonst gelten Haselnüsse als Hirnfutter. Schon die Kelten nannten sie „Gefäß des Wissens“.

Verarbeitung:
Haselruten können einen Zauber bannen – hieß es, und Schlangen lassen sich damit gefahrlos verjagen. Vielleicht ist das ein Grund, warum heute noch Spazierstöcke gerne aus Haselholz gefertigt werden.

Texte aus:
„Lebensbäume“ von Manfred Neuhold, ISBN: 978-3902016522,
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Bäume erkennen und bestimmen von Bruno P.Kremer, ISBN: 978-3800142651
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Bildquelle: Original book source: Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz 1885, Gera, Germany

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