Die Walnuss – der Glücksbringer

Botanisches:
Der Walnussbaum gilt als einer der ältesten Europäer überhaupt. Schon in der Kreidezeit gab es Walnussarten! Die wilde Urform des Walnussbaumes findet man heute noch in Kleinasien und im Iran. Ansonsten ist die „Juglans regia“ – so der botanische Name – eine Kulturpflanze geworden.
Die langen, unpaarigen Blätter haben eine glänzende Oberfläche und sind reich an Gerb- und Farbstoffen. Da heißt es im Herbst aufpassen – wer das Laub zu lange auf dem Rasen liegen lässt, muss damit rechnen, dass das Gras darunter abstirbt! Die Nüsse selbst sind im Oktober reif, werden in unseren Breiten aber bereits im Juni für einen bestimmten Zweck verwendet: zum Nussgeist ansetzen!

Charakter:
Der Nussbaum ist der typische Hausbaum. Früher gab es kaum einen Hof, bei dem nicht der Nussbaum wachte. Zuverlässigkeit und Sicherheit, was auch die Charakterzüge jener Menschen sind, die zwischen 21. und 30. April bzw. 24. Oktober und 11. November geboren sind. Nussbaum-Menschen sind in sich gefestigt, nur sehr widrige äußere Umstände können sie aus der Ruhe bringen. Führt ein Weg nicht zum Ziel, wird kurzfristig umdisponiert. Alles, was um sie herum passiert, nehmen Nussbaum-Geborene mit wachen Sinnen wahr. Ihre Entwicklung betrachten sie niemals als abgeschlossen, sie sind immer bestrebt, etwas dazuzulernen.

Mythologie:
Bei den antiken Römern hieß der Nussbaum „Jovi glans“, Eichel des Jupitere. Das war Ausdruck der Wertschätzung, galt der Baum doch schon damals als Glücks- und Lustbringer. Die Aufforderung „Sparge marite nuces“ (Streue die Nüsse, Gatte!) stammt von Vergil und gilt als Segenswunsch nach Kinderreichtum. So wird noch heute Frischvermählten empfohlen, viele Nüsse zu essen. Da die Walnuss reich an Eiweiß ist, gilt sie als Potenzmittel. „Viele Nüsse, viele Kinder“, sagt der Volksmund.

Heilendes:
Nüsse und Blätter werden in der Volksmedizin vielfältig genutzt. Ein Absud aus Blättern ist heilsam bei Ausschlägen, Pusteln und hartnäckiger Akne. Blasen an den Füßen verschwinden oft über Nacht, wenn man sie mit einem Umschlag aus Nussblättern behandelt. Und pulverisierte grüne Nussschalen wurden schon von den Griechinnen als Haarfärbemittel verwendet.

Verarbeitung:
Das Holz des Nussbaumes ist wegen seiner dunklen Maserung sehr begehrt für den Möbelbau. Und weil es nicht nur schön, sondern auch widerstandsfähig ist, wird es von Büchsenmachern für die Schäftung wertvoller Gewehre verwendet.

Texte aus:
„Lebensbäume“ von Manfred Neuhold, ISBN: 978-3902016522,
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Bäume erkennen und bestimmen von Bruno P.Kremer, ISBN: 978-3800142651
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Bildquelle: Original book source: Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz 1885, Gera, Germany

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