Die Feige – die Lustvolle

Botanisches:
Der Feigenbaum mit botanischem Namen „Ficus carica“ ist der einzige europäische Vertreter dieser umfangreichen Gattung. Die meisten der etwa 650 Arten kommen nur in den Tropen und Subtropen vor. Besonders auffallend sind ihre Luftwurzeln. Am bekanntesten ist der Baum aber natürlich wegen seiner Früchte. Trotz der Ansiedelung  im europäischen Zentralraum ist der Baum eher wärmeliebend. Lange Frostperioden verträgt er nicht so gut.
Die begehrten Feigen entstehen übrigens aus dem Verwachsen der einzelnen Blüten. Diese Form und Art der Fruchtbildung ist einzigartig. Bestäubt wird der Feigenbaum von der Feigenwespe – die beiden bilden eine perfekte Symbiose, weil der Baum seinen Blütezyklus exakt an den Vermehrungszyklus der Feigenwespe angepasst hat. Er blüht nur, wenn diese eine Brut zu versorgen hat. Der sommergrüne Baum wird höchstens 10 Meter hoch, kann aber im unteren Stammdrittel einen beträchtlichen Umfang erreichen.

Charakter:
Ein knorriger Geselle, der süße Früchte hervorbringt – das trifft auch für Menschen, die zwischen 14. und 23. Juni, bzw. 12. und 21. Dezember Geburtstag haben, zu. Es sind stabile Charaktere, die in sich gefestigt sind. Zwar vermitteln sie manchmal den Eindruck von Leichtsinnigkeit, das ist in den meisten Fällen jedoch falsch. Feigenbaum-Menschen sind kompliziertere Wesen, als man meinen möchte. Tiefe Gefühle kommen nur nach ausgiebiger Prüfung auf. Feigenbaum Geborene sehen die Schönheit als ihre Lebensmaxime. Sie sind vielseitig begabt und nutzen diese Gabe auch sinnvoll. Ihre Ansprüche sind hoch – gegenüber sich selbst und den Mitmenschen. Ihr Gerechtigkeitssinn ist sehr ausgeprägt, was sie zu sehr verlässlichen Freunden macht, aber auch zu unversöhnlichen Feinden! Neues und Außergewöhnliches – danach suchen diese Menschen. Ihre Neigung, sich nicht zu binden, aber trotzdem verbindlich zu sein, erleichtert ihnen den Umgang mit den Mitmenschen.

Mythologie:
Viele Mythen ranken sich um den Feigenbau, der den Menschen seit frühester Zeit begleitet. Die meisten davon handeln von der eigenartigen Form der Frucht. So gilt der Feigenbaum als Symbol der Fruchtbarkeit und der sinnlichen Lust. Im christlichen Paradies spricht man von einem Apfel, den Eva vom Baum der Erkenntnis pflückt. In der jüdischen Überlieferung weiß man, dass die Frucht der Erkenntnis nur eine Feige sein kann.

Heilendes:
Die Feige ist jedoch nicht nur Sinnbild für die Sinnlichkeit, sondern dient auch der Gesundheit. DIe Früchte enthalten beachtliche Mengen an Kalium, Calcium und Phosphor – Mineralstoffe, die das Nervensystem braucht. Ihre Faserstoffe helfen zudem gegen Verstopfung. In der Volksmedizin gilt die Feige als natürliches Mittel zur Anregung des Stoffwechsels.

Verarbeitung:
Im frühen Mittelalter wurde Feigenholz zur Herstellung von Holztafeln für die Malerei verwendet. Die antiken Römer schnitzten aus diesem Hold die Figur des Gottes Priapus.

Texte aus:
„Lebensbäume“ von Manfred Neuhold, ISBN: 978-3902016522,
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Bäume erkennen und bestimmen von Bruno P.Kremer, ISBN: 978-3800142651
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Bildquelle:
Original book source: Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz 1885, Gera, Germany

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