Die Eiche – die Standhafte

Botanisches:
Die klassische Eiche ist die europäische Stieleiche (Quercus robur), die ihren Namen von den lang gestielten Eicheln hat. Meist sitzen drei bis fünf dieser sehr fettreichen Früchte an einem Stängel beisammen. Typisch sind auch die Blätter der Eiche mit ihren gewellten Rändern. Der kurze knorrige Stamm teilt sich in geringer Höhe in mehrere große Äste. Das gibt der Eiche ein besonders gedrungenes, kräftiges Aussehen. Eichen werden etwas 40 Meter hoch und wachsen sehr langsam. Man sagt, sie wären 300 Jahre in der Jugend, 300 Jahre in der Reife und 300 Jahre im Alter. Allerdings sind Eichen, die weit älter als 1.000 Jahre sind, keine Seltenheit.

Charakter:
Die Eiche ist ein Sinnbild für Standhaftigkeit und Verlässlichkeit. Dass ihr Tag im Baumkalender der Frühlingsbeginn ist, hat gute Gründe, denn das neue, grüne Leben, das nun aus der knorrigen Borke sprießt, ist ein Abbild des Frühlings selbst. Über alle diese Eigenschaften verfügen auch jene Menschen, die am 21. März – der Tag-und Nacht Gleiche – geboren sind. Sie sind voller Lebenskraft, standhaft und innerlich gefestigt. Sie stehen aufrecht und gehen aufrecht durchs Leben. Unbeugsam ist auch ihre Wesensart. Diese Charakterfestigkeit zeigt sich auch in ihrer Weltanschauung. Haben sie eine gefunden, stehen sie dazu ohne Wenn und Aber. Dies kann mitunter zu einem Problem werden, nämlich dann, wenn Eiche-Geborene ihren missionarischen Eifer an den Tag legen. In Partnerfragen ist die Eiche zunächst wählerisch und wartet auf die große Liebe. Hat sie diese gefunden, ist sie absolut treu und zuverlässig.

Mythologie:
In den meisten Kulturen ist die Eiche ein heiliger Baum. Selbst im Alten Testament taucht die Eiche als Orakelbaum auf. Und wer bei den Kelten einen Eichenhain fällte, war dem Tod geweiht. Für die Druiden war die Eiche der heilige Baum schlechthin, weil auf ihr die begehrten Misteln wuchsen. Die Germanen hatten die Eiche dem Gott Thor geweiht. Die noch heute mystisch verklärte „Deutsche Eiche“ geht jedoch nicht auf die Germanen zurück, sondern auf den 1803 verstorbenen deutschen Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock. In dessen nationalromantischer Poesie wurden die Begriffe „deutsch“ und „Eiche“ zu einem Paar. So taucht das Eichenlaub als Sinnbild des Heldentums auch erstmals 1813 im Eisernen Kreuz auf.

Heilendes:
Die heilende Kraft der Eichenrinde bei Hauterkrankungen wird schon von Hildegard von Bingen im 12. Jahrhundert beschrieben. Sie empfahl Sitzbäder in Eichenrinden-Absud wegen ihrer zusammenziehenden und desinfizierenden Wirkung bei Hämorrhoiden und Gebärmutter-Entzündungen.

Verarbeitung:
Das Holz der Eiche ist wegen seiner Schönheit und sprichwörtlichen Härte eines der edelsten Hölzer für den Möbel- und Innenausbau und für die Herstellung von Holzdielen bestens geeignet. Bedeutsam ist allerdings auch die Rinde, die zum Gerben von Häuten und Fellen verwendet wird.

Texte aus:
„Lebensbäume“ von Manfred Neuhold, ISBN: 978-3902016522,
Link zu Amazon: http://www.amazon.de/Lebensb%C3%A4ume-Manfred-Neuhold/dp/3902016523/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1346062744&sr=8-3
Bäume erkennen und bestimmen von Bruno P.Kremer, ISBN: 978-3800142651
Link zu Amazon: http://www.amazon.de/Steinbachs-Naturf%C3%BChrer-B%C3%A4ume-Erkennen-bestimmen/dp/3800142651/ref=sr_1_20?s=books&ie=UTF8&qid=1346062850&sr=1-20
Bildquelle: Original book source: Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz 1885, Gera, Germany

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