Wenn einer eine Reise tut: eine Woche ISRAEL

Daniela Heinrich, 1. Stimme bei Scandinavian Blockhaus und zuständig für Marketing und Büro, startete im Februar gemeinsam mit ihren fünf Freundinnen eine Reise nach Israel. Im folgenden Reisebericht erzählt sie uns vom Land, der Kultur und den vielen Religionen: 

In Österreich ist es nasskalt, als wir unseren Direktflug von Wien aus antreten, der uns in 3,5 Stunden nach Tel Aviv bringt. Es ist Abend, als wir dort ankommen, und der wunderschöne Blick aus unserem Appartement direkt auf den Strand der Metropole lässt uns erahnen, was wir am nächsten Tag zu sehen bekommen.
Schon am nächsten Morgen stecken wir unsere Füße in den feinen Sand, bevor es zum ausgedehnten israelischen Frühstück an die Strandbar geht.
Danach ist auch schon Kultur angesagt – der Shuk Ha’ Carmel (Karmel-Market), ein großer Markt in Tel Aviv  bringt uns zum Staunen: frisches Obst & Gemüse in Hülle und Fülle, aber auch Brot, Gebäck, Süßes und was das Herz noch so begehrt. Direkt am Straßenrand wird gekocht und natürlich gibt es auch Schmuck, Kleidung und Accessoires, dazu Straßenkünstler und -musiker – die Stadt pulsiert von früh bis spät.

Am nächsten Tag geht es in die heilige Stadt Jerusalem. Nirgendwo sonst auf der Welt treffen drei große Religionen so stark aufeinander. Christen, Juden, Muslime – sie alle verehren die heiligen Mauern dieser Stadt. Gewöhnungsbedürftig ist der Anblick der schwerbewaffneten Präsenzdiener – lauter junge Burschen und Mädchen. Der Anblick relativiert sich, als wir sie dann auch Händchen haltend und küssend vor dem Hauptbahnhof sitzen sehen 🙂
Den ganzen Tag verbringen wir in der Altstadt, schlendern durch die verwinkelten, kleinen Gassen und genießen bei Kaffe und Kuchen den Blick über die Dächer Jerusalems – man sieht Kirchturmspitzen, Moscheen, Minarette,… und alles auf engstem Raum nebeneinander. Ein besonderes Highlight schon an diesem Tag der Ausblick auf die goldene Kuppel des Felsendoms, wie sich später herausstellt, wird Nicht-Muslimen nur für ein paar Stunden am Tag der Einlass gewährt.
Die Klagemauer zu sehen, erfordert das Passieren eines sehr strengen Sicherheitschecks, fast wie am Flughafen. Auch hier wieder schwerbewaffnetes Militär, doch schließlich stehen wir vor der berühmten Klagemauer, in der abertausende Zettelchen in den Ritzen und Spalten stecken. Die Gebetsbereiche sind übrigens streng nach Geschlecht getrennt. Die Juden beim Gebet zu beobachten ist beeindruckend.
Weiter geht es mit einer Führung in den unterirdischen Tunneln unter der eigentlichen Klagemauer, die sich in Wahrheit über Kilometer erstreckt – wir gehen auf Jahrtausenden alten Straßen – sehr eindrucksvoll, wir sehen die tonnenschweren Steine der westlichen Mauer des zweiten Jerusalemer Tempels, die ohne maschinelle Hilfe aufeinander gestapelt wurden.

Am 3. Tag fahren wir ans Tote Meer, an dessen Ufer wir uns 400 m unter dem Meeresspiegel befinden. Bei angenehmen 25 Grad genießen wir einen Badetag in En Gedi, dem Touristen-Hotspot schlechthin mit unglaublichen Wellness- & Hotelanlagen. Der hohe Salzgehalt des Meeres ist allerdings sehr gewöhnungsbedürftig. Achtung, nur nichts ins Auge bekommen! Nach ein paar erfolglosen Schwimmversuchen  – das funktioniert in diesem Gewässer alles nicht so richtig – geht’s zurück an den Strand.

Tag 4: Die alte Stadt Jaffa steht auf dem Programm – eine wunderschöne Stadt, die an den Rändern bereits mit Tel Aviv zusammenwächst. Auch in Jaffa gibt es einen großen Markt, der mehr Ähnlichkeit mit einem riesigen Flohmarkt hat, über ´zig Gassen erstreckt sich dieser, es gibt Grammophone, Möbelknöpfe, Kleidung, und auch den besten Salat in der ganzen Stadt, in einem kleinen Café direkt neben der Straße!
Am Abend gibt’s noch Falafel – Nationalspeise – von einem Stand der sich damit rühmt: „Kosher since 1946“ zu sein!

Am 5. Tag geht es nochmal nach Jerusalem, und diesmal besuchen wir den berühmten Felsendom, den man nur um die Mittagszeit besichtigen kann. Nicht nur, dass wir den Checkpoint an der Klagemauer passieren müssen, ein eigener Militärstützpunkt am Felsendom muss auch noch absolviert werden, bevor wir in die parkähnlich Anlage um den Felsendom gelassen werden. Und dann sehen wir hinter den Bäumen und Torbögen die goldene Kuppel, mit den wunderschön, mit türkisen Mosaikfliesen gestalteten Außenwänden. Bevor wir den Felsendom erreichen, kommt ein älterer Mann auf uns zu, der uns bittet unsere Schultern und den Kopf zu bedecken. Wir sehen viele gläubige Menschen, die in dieser Oase in mitten der geschäftigen Gassen der Altstadt, Ruhe finden. Vor diesem atemberaubenden Monument!
Danach erkunden wir den Kreuzweg, die Via Dolorosa, eine der vielen kleinen Gassen, die sich durch die Stadt schlängelt, nur durch die 14 Kreuzweg-Stationen zu unterscheiden von den Anderen. Am Ende finden wir in einem kleinen Hinterhof versteckt die Grabeskirche, das heiligste des Christentums, Aufbewahrungsort des Heiligen Grabes. Schon beim Betreten der Kirche, im dunklen Eingangsatrium, bekommt man ein fast banges Gefühl. Die großräumigen Kirchenhallen wirken fast verwinkelt, da sie im Kreis angelegt sind, vor dem Heiligen Grab eine riesige Menschenschlange, die darauf wartet einen Blick in die Ädikula zu erhaschen und je weiter man ins Innere kommt umso düsterer und dunkler wird es. Wir werden Zeugen eines lateinischen Gottesdienstes in einem der Seitenschiffe und sehen immer wieder Mönche verschiedener christlicher Konfessionen.

Den letzten Tag genießen wir nochmal in Tel Aviv, um unsere Einkäufe zu erledigen und besuchen den Handwerkermarkt am Karmel-Market. Dort finden wir atemberaubende Schmuckstücke von Silberschmieden und Glaskünstlern, aber auch Seifen, Schilder, Geldbörsen aus Verpackungsmaterialien – eine Vielzahl von kreativen Ideen und Dingen – einfach bezaubernd – und auch wahre Meisterwerke an Handwerkskunst! Den Rest des Tages verbringen wir am Strand und genießen den Freitagnachmittag, den Beginn des Sabbat.

FAZIT
Israel ist ein Land voller Unterschiede und Gegensätze. Die Israelis sind uns stets freundlich, sehr offen und sehr hilfsbereit begegnet. Das Essen ist sehr gut, meist aber vegetarisch. Die jungen Leuten sprechen uns ohne Hemmungen auf Englisch an – von Konflikten war nichts zu spüren. Eine Woche ist fast zu kurz, um sich alles anzusehen, auch wenn der kleine Staat kaum größer als Niederösterreich ist.

Daniela Heinrich 

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