Die Hainbuche – die Bescheidene

Botanisches:
Die Hainbuche ist so unauffällig, dass man meist Verwunderung erntet, wenn man sagt, dass sie der häufigste Baum Mitteleuropas, Nordamerikas uns Ostasiens ist. Besonders charakteristisch ist der aufrechte, glatte, graue Stamm der „Carpinus betulus“, wie die Buche mit botanischem Namen heißt. Fast gerunzelt wirken die starkt gerippten Blätter, die eine dichte Krone bilden. Oft wird die Buche auch als Hecke gepflanzt.

Charakter:
Menschen die zwischen 2. und 11. Dezember bzw. 4. und 13. Juni geboren sind gelten – wie die Hainbuche – als bescheiden und unauffällig, aber dennoch allgegenwärtig und zäh. Sie sind die idealen Familienmenschen, lassen anderen genug Raum und drängen sich nicht auf. Oft sagt man ihnen eine eiserne Disziplin nach. Wenn es darum geht ein gestecktes Ziel zu erreichen, haben Hainbuchen-Menschen die besten Voraussetzungen dafür. Übertreibungen und Fanatismus sind keine Eigenschaften jener Menschen. Viel eher sind sie wahre Künstler, wenn es darum geht, den goldenen Mittelweg zu finden. In der Partnerschaft sind sie sehr fürsorglich, brauchen allerdings einen Partner, der diese Fürsorge zu schätzen weiß. Manchmal wird diese Fürsorglichkeit von anderen Menschen als  Bevormundung empfunden, was mitunter zu Problemen führt.

Mythologie:
Die Hainbuche ist der Baum der Hexen, von ihr haben sie auch den Namen. „Hagzissa“, das althochdeutsche Wort für Hexe bedeutet, „die sich auf Hecken und Zäunen aufhalten“. Im mythologischen Sinn ist damit gemeint „die Wesen zwischen den Welten, auf jenem Zaun, der die Dimensionen trennt“, im praktischen Sinn auf dem „Hag“, der Hainbuchen-Hecke, die die gebräuchlichste Abgrenzung von Weiden und Feldern war. Die Hexe war also die weise Frau im Hag, im Hain, die durch ihr ganzheitliches Naturverständnis und ihre Naturverbundenheit die Verbindung zwischen den Dimensionen herstellen konnte.

Heilendes:
In der Heilkunde kommt die Buche nicht oft zum Einsatz. Einzig als Bachblüten-Essenzen finden sie Verwendung, wirken sie doch antibakteriell, hustenstillend und fiebersenkend.

Verarbeitung:
Das extrem harte Holz galt früher sogar als Eisenersatz. Aus Buchenholz lassen sich problemlos Gewindespindeln schneiden, die in Festigkeit und Haltbarkeit einer eisernen Gewindestange um nichts nachstehen. Besonders gerne wurden solche Spindeln bei Weinpressen eingesetzt – die überdauerten Jahrhunderte! Nicht umsonst sagt man von groben Menschen, sie seien „hanebüchern“. Das Wort ist aus dem mittelhochdeutschen „hagebuechin“ abgeleitet und heißt schlicht Hainbuchenholz.

Texte aus:
„Lebensbäume“ von Manfred Neuhold, ISBN: 978-3902016522,
Link zu Amazon: http://www.amazon.de/Lebensb%C3%A4ume-Manfred-Neuhold/dp/3902016523/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1346062744&sr=8-3
Bäume erkennen und bestimmen von Bruno P.Kremer, ISBN: 978-3800142651
Link zu Amazon: http://www.amazon.de/Steinbachs-Naturf%C3%BChrer-B%C3%A4ume-Erkennen-bestimmen/dp/3800142651/ref=sr_1_20?s=books&ie=UTF8&qid=1346062850&sr=1-20

Bildquelle: Original book source: Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz 1885, Gera, Germany

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