Die Pappel – die Unruhige

Botanisches:
Lateinisch nennt man sie „Populus“, was „Volk“ heißt. Man sagt, dass die Pappel diesen Namen deshalb bekommen hat, weil sie nie ruhig erscheint, sondern ihre Blätter immer in Bewegung sind. Eine nahe Verwandte der Pappel ist die Espe, die wegen dieser Unruhe auch Zitterpappel genannt wird.
Eine Pappel wird lediglich 100 Jahre alt, was für einen Baum eher wenig ist. Dennoch erreicht sie die stattliche Höhe von bis zu 30 Metern. Zu finden ist die Pappel in der zentraleuropäischen Fluss- und Auenlandschaft. Da sie aber entlang von Bahnlinien und Deichen gerne als Schutzbaum gepflanzt wird und sich auch in Alleen sehr gut macht, findet man sie weitaus häufiger. Pappeln sind zweihäusig, d. h. es gibt männliche und weibliche Bäume. Die Blüten sitzen in fingerlangen hängenden Kätzchen, die im Mai ihre Samenkörner in den Wind entlassen. Es sind dies die weißen Wattebäuschchen, die man oft in der Luft fliegen sieht.

Charakter:
Schlank und elegant ist die Pappel, aber von einer steten Unruhe erfasst. Selbst bei Windstille bewegen sie die silbrigen Blätter – es scheint ein gewisses Schimmern von ihnen auszugehen. Menschen, die an den Tagen der Pappel (4.-8. Februar, 1.-14. Mai, 5.-13. August) geboren wurden, haben häufig diesen wachen, aber unruhigen Geist. Oft muss man einen Pappel-Menschen erst näher kennenlernen, um diese Eigenart zu bemerken, denn äußerlich erscheinen sie bescheiden und unaufdringlich. Die seelische Verfassung der Pappel-Menschen kann starken Schwankungen ausgesetzt sein, auch ohne erkennbaren äußeren Auslöser. Allerdings verfügen sie über starke Wurzeln, die sie mit ihrer Unruhe gut leben lässt. Dieser Kontrast zwischen Unruhe und dem Umstand, fest verwurzelt zu sein, wirkt oftmals anregend auf die Kreativitiät. Vielleicht findet man deshalb unter den Künstlern so viele Pappel-Geborene.

Mythologie:
In der Mythologie kommt die Pappel kaum vor, vielleicht, weil sie eine der letzten Bäume war, die nach der Eiszeit nach Mitteleuropa zurückkehrte. Bei den Kelten galt sie als feinfühliger und verwundbarer Baum.

Heilendes:
Aus den duftenden Knospen wird  seit Generationen  der „Pappelbalsam“ hergestellt, eine schmerzstillende Salbe, die bei Brand- und Schürfwunden, Sonnenbrand, Krampfadern und Hämorrhoiden ihre Verwendung findet. Ein Teeaufguss aus Pappelknospen wirkt auch lindernd bei Rheuma, Gicht und Blasenleiden.

Verarbeitung:
Pappelholz ist weich und leicht, darum wird es gerne zu Holzschuhen verarbeitet. Wegen seines geringen Gewichts ist es auch für den Flugmodellbau prädestiniert.

Texte aus:
„Lebensbäume“ von Manfred Neuhold, ISBN: 978-3902016522,
Link zu Amazon: http://www.amazon.de/Lebensb%C3%A4ume-Manfred-Neuhold/dp/3902016523/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1346062744&sr=8-3
Bäume erkennen und bestimmen von Bruno P.Kremer, ISBN: 978-3800142651
Link zu Amazon: http://www.amazon.de/Steinbachs-Naturf%C3%BChrer-B%C3%A4ume-Erkennen-bestimmen/dp/3800142651/ref=sr_1_20?s=books&ie=UTF8&qid=1346062850&sr=1-20
Bildquelle: Original book source: Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz 1885, Gera, Germany

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