Eberesche – die Harte

EberescheBotanisches:
Selten wird sie über 15 Meter hoch, doch zu finden ist sie in ganz Europa bis hinauf nach Sibirien. „Sorbus aucuparia“ heißt sie mit botanischem Namen, der sich aus der Substanzbezeichnung Sorbitol ableitet. Es ist dies ein zuckerähnlicher Stoff, der in allen Teilen der Pflanze enthalten ist. Das größtes Merkmal der Eberesche – neben ihren gefiederten Blättern – sind wohl die Vogelbeeren, die im Herbst das typische Erscheinungsbild ausmachen. Vogelbeerbäume/Ebereschen werden zumindest im Gebirge bis zu 150 Jahre alt.

Charakter:
Die Eberesche ist ein anspruchsloser Baum, der sich mit jeder Umgebung abfindet und dennoch eine gewisse Heiterkeit ausstrahlt. Oft erscheint so von zerbrechlicher Zartheit, dabei ist sie äußerst zäh. All diese Merkmale findet man auch bei jenen Menschen, die die Eberesche als Lebensbaum haben. Es sind dies jene, die zwischen 1. und 10. April bzw. 4. und 13. Oktober geboren sind. Obwohl diese Menschen zart wirken, sind sie zäh und robust. Sich selbst und anderen gegenüber können sie eine unglaubliche Härte entwickeln, sie ertragen Schicksalsschläge, auch wenn dies nicht immer so leicht ist, wie es den Anschein hat. Dem Ebereschen-Geborenen sagt man eine gewisse Unruhe nach. Wenn die Dinge nicht im Fluss sind, neigt er dazu, sein Leben komplizierter zu machen. Diese Eigenschaft drückt sich auch in Partnerschaften aus, die – sobald der Alltag einkehrt – unbefriedigend sind.

Mythologie:
Die Ebereschen gehören zu den heiligen Bäumen der Indogermanen. Die keltischen Druiden umpflanzten Kultplätze und Opfersteine mit der Eberesche, weil sie dieser die Eigenschaft zuschrieben, alles Unheil abzuwenden. Sie ist dem Gewittergott Thor geweiht, also der Urgewalt der Natur schlechthin.

Heilendes:
Aus der Vogelbeere lässt sich nicht nur ein bekömmlicher Schnaps brennen, die Beeren enthalten zudem Sorbit, was ein Zuckerersatzstoff und somit für Diabetiker geeignet ist. DIe Vogelbeere hat deutlich mehr Vitamin C als eine Zitrone und mehr Apfelsäure als Äpfel sowie verschiedene Fruchtzucker. Der schwach giftige Stoff namens Parasorbinsäure, der auch in der Vogelbeere enthalten ist, macht sie zum klassischen Abführmittel.

Verarbeitung:
Das dauerhafte, sehr harte, schwer spaltbare Holz verwendet man gerne für Schäl- und Messerfurniere in der Möbeltischlerei. Früher diente die Holzkohle daraus zur Herstellung von Sprengpulver.

Texte aus:
„Lebensbäume“ von Manfred Neuhold, ISBN: 978-3902016522,
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Bäume erkennen und bestimmen von Bruno P.Kremer, ISBN: 978-3800142651
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Bildquelle: Original book source: Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz 1885, Gera, Germany

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